Nur nicht liegen bleiben
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"Nur nicht liegen bleiben" – Verhasst, Teil 1
Die Geschichte:
"Nur nicht liegen bleiben" ist der bewegende Auftakt der Verhasst-Trilogie von Shino Tenshi. Im Mittelpunkt steht Felix, ein Junge, der mit den Konsequenzen seines Outings konfrontiert wird. Was als mutiger Schritt zur Selbstfindung beginnt, verwandelt sich schnell in einen Albtraum: Verraten von seinem besten Freund Robert und gezeichnet von unermüdlichem Hass seiner Mitschüler, muss Felix lernen, sich selbst treu zu bleiben und trotz der Dunkelheit Hoffnung zu bewahren.
Die Geschichte führt Leser:innen tief in die emotionalen und psychologischen Abgründe von Mobbing, Verrat und Selbstzweifeln, während sie gleichzeitig den unermüdlichen Willen eines Jungen zeigt, der gegen die Widrigkeiten des Lebens ankämpft. Mit intensiven Charakteren, die alle ihre eigenen Ängste und Konflikte mitbringen, ist dies ein Roman, der unter die Haut geht.
Besonderheiten von "Nur nicht liegen bleiben":
- Ein unverblümter Blick auf Mobbing: Die Geschichte zeigt schonungslos, wie grausam Kinder und Jugendliche sein können, aber auch, wie viel Mut es braucht, sich dagegen zu wehren.
- Emotionale Tiefe: Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch gezeichnet, was sie für Leser:innen besonders nahbar macht.
- Eine Botschaft der Hoffnung: Trotz der Dunkelheit zieht sich ein Lichtstrahl der Hoffnung durch die Handlung, der zeigt, dass selbst im größten Chaos noch Kraft für einen Neuanfang steckt.
- LGBTQ+-Repräsentation: Felix’ Geschichte steht exemplarisch für die Erfahrungen vieler queerer Jugendlicher, die sich nach Akzeptanz und einem Platz in der Welt sehnen.
- Realismus trifft auf Fiktion: Die Geschehnisse sind intensiv, emotional und könnten direkt aus dem wahren Leben stammen, was sie umso bewegender macht.
Vergleichbare Geschichten:
Leser:innen, die "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green oder "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher schätzen, werden auch von "Nur nicht liegen bleiben" begeistert sein. Beide Werke teilen die Kombination aus intensiven Emotionen, schwierigen Themen und der tiefen Verbundenheit zu den Charakteren. Für Fans von LGBTQ+-Jugendliteratur könnten zudem Geschichten wie "Love, Simon" von Becky Albertalli oder "They Both Die at the End" von Adam Silvera interessante Parallelen bieten.
"Nur nicht liegen bleiben" ist ein ergreifender Roman aus der Verhasst-Reihe von Shino Tenshi, der sich mit den Themen Mobbing, LGBTQ+-Identität und Selbstfindung auseinandersetzt. Die Geschichte begleitet Felix auf seiner emotionalen Reise, nachdem er durch das Vertrauen zu seinem besten Freund alles verliert und vor den Trümmern seines Lebens steht. Dieser packende Coming-of-Age-Roman zeigt den Mut, weiterzugehen, wenn die Welt dich zu Boden zwingt. Perfekt für Leser:innen, die emotionale und tiefgründige Geschichten lieben.
Jetzt "Nur nicht liegen bleiben" entdecken und in eine Welt voller Schmerz, Hoffnung und innerer Stärke eintauchen!
Informationen
- Format: E-Book & Taschenbuch
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erst-Erscheinungsdatum 07.02.2018
- Seitenzahl 296
- Sprache Deutsch
- ISBN: TB: 978-3-949750-15-1 E-Book: 978-3-949750-02-1
Content Warnings
- Mobbing
- Homophobie
- Gewalt
- Emotionale und psychische Belastung
- Selbstzweifel
Tropes
- Outcast Hero
- Betrayal by a Best Friend
- Bullying Backlash
- Coming of Age
- Courage Against All Odds
- Hurt/Comfort
- LGBTQ+ Protagonist
- Darkest Hour
- Inner Strength
- Redemption Equals Death (im übertragenen Sinne)
Klappentext
Lange ist das Schulleben von Felix friedlich, doch es ist nur eine Maskerade. Eine Maskerade, die Felix nicht mehr erträgt und so outet er sich vor seinem besten Freund Robert. Ein Fehler, der seinen Frieden beendet und den Klassenraum zu einem Ort der Pein macht.
Doch er kämpft nicht alleine, denn in der Stunde seiner größten Not tritt ein Junge aus der Parallelklasse namens Alex unterstützend an seine Seite. Er zeigt ihm, dass Freundschaft weiter möglich und der Hass bedeutungslos ist.
Leseprobe
„Verpiss dich!“
Ich wurde grob nach hinten geschubst, wo mein Rücken hart gegen das Metall der Spindtüren prallte und ich kurz schmerzhaft keuchte.
„Dich will niemand hier haben, du Perverser!“
Man schlug noch einmal zu. Aus Prinzip. Mitten in die Magengrube, wodurch sämtliche Luft aus meinen Lungen gepresst wurde und mich zusammenklappen ließ.
Ihre Schritte entfernten sich, als ich in die Knie sank und immer weiter hinunterrutschte. Tränen stiegen in meine Augen und mein Körper begann zu zittern.
Ich wurde angespuckt, kaum dass man an mir vorbeiging. Schluchzend erhob ich mich und versuchte mein Selbstbewusstsein wieder zusammen zu kratzen.
Der Schmerz grub sich weiter durch meinen Leib und verhinderte, dass ich die Hand vom Bauch nehmen konnte. Zitternd griff ich nach meiner Schultasche und warf sie mir über die Schultern.
Sie waren alle weg. Wie jeden Tag war ich der Letzte, der ging, nachdem jeder mir seinen Hass entgegen geschmissen hatte.
Meine Wange brannte und mein rechtes Auge war geschwollen und blau verfärbt, so wie viele andere Stellen an meinen Körper.
Für die Lehrer würde ich wieder irgendwo dagegen gelaufen sein. Sie glaubten mir schon lange nicht mehr, doch sie waren nicht in der Lage mich zu schützen. Niemand konnte das.
Ich würde es entweder selbst überleben oder unter ihrem Hass sterben. Das war mir damals klar gewesen.
Damals als ich mich geoutet hatte...
„Felix, was ist los? Du sagtest, dass du etwas mit mir besprechen wolltest.“ Seine blauen Augen sahen mich verwirrt an. Ich seufzte kurz und bat ihn dann auf dem Bett Platz zu nehmen. Selbst saß ich schon auf meinem Schreibtischstuhl ihm gegenüber.
„Robert, du bist mein bester Freund und ich bin der Meinung, dass du es wissen solltest.“ Ich hatte ihm so sehr vertraut und musste mit jemanden darüber reden. Ja, ich dachte, dass er die richtige Person sein würde. Wir kannten uns schon so lange und hatten uns immer alles erzählt.
„Jetzt mach es mal nicht so spannend. Wo drückt der Schuh?“ Er sah mich wieder mit diesem gewinnenden Lächeln an, das mir eine trügerische Sicherheit gab. Es musste gut laufen. Sogar perfekt.
„Gleich. Ich will dich nur darum bitten, dass das, was ich jetzt dann sage nichts zwischen uns ändern wird. Wir bleiben Freunde. Egal was passiert, oder?“, verlangte ich dennoch nach Sicherheit. Er war ein Kerl. Ich würde verstehen, wenn er mich danach hassen würde, trotzdem wünschte ich mir, dass dies nicht geschah.
„Klar, wie lange kennen wir uns nun schon? Zehn Jahre? Reicht das überhaupt?“ Er hörte gar nicht auf zu lächeln und ich ließ mich davon anstecken, bevor ich ein wenig schüchtern den Blick senkte. „Ja, du hast Recht. Wir kennen uns schon so lange. Da gibt es kaum etwas, was die Beziehung zwischen uns zerstören könnte.“
„Also, rück schon raus, sonst platz ich noch vor Neugier.“ Sein Grinsen wurde breiter und ich fühlte mich dadurch sicher und geborgen, was mich nicken ließ. Es war okay. Er würde mich verstehen und es würde nichts zwischen uns ändern. So dachte ich damals. Wie naiv ich doch gewesen war.
„Du weißt ja, dass ich noch keine Freundin hatte und es gibt auch einen Grund dafür.“ Ich hätte aufhören sollen, als ich gesehen hatte, wie sich Finsternis in seinen Augen ausbreitete, doch ich war in so einem Höhenflug, dass ich nicht mehr stoppen konnte: „Der ist auch ganz simpel und einfach. Ich mag einfach keine Frauen in meinem Bett. Robert, ich stehe auf Männer.“
Es trat Ekel in seinen Blick und ich schluckte trocken. Sämtliche Wärme und Zuneigung verschwanden aus seinen Augen, sodass ich mein Outing schon bereute. Ich hätte das Thema anders angehen müssen. Viel anders.
„Du bist schwul?“ Seine Art, wie er das letzte Wort ausspuckte, ließ mich erschaudern, doch ich schluckte erneut trocken und nickte leicht: „Ja.“
„Wie bist du da drauf gekommen? Hast du dich etwa in mich verliebt?“ Angst schwang bei der letzten Frage in seiner Stimme mit, sodass ich sofort beschwichtigend die Hände hob: „Nein, nein. Ich liebe dich nicht. Du bist mein bester Freund. Wir sind schon weit darüber hinaus. Aber wie ich es gemerkt habe? Nun ja, weil ich Männer einfach interessanter finde und ich mich auch schon ein paar Mal verliebt habe.“
„In wen?“ Diese Frage wollte ich gar nicht beantworten, wodurch ich nur den Kopf schüttelte und leicht abwinkte: „Nicht so wichtig. Sie haben mich nicht zurück geliebt und es ist schon eine geraume Weile her. Doch ich musste einfach mit irgendwem darüber sprechen und ich dachte, da wir so gute Freunde sind und ich niemanden mehr vertraue als dir, dass du mich vielleicht verstehst und auch unterstützen würdest.“
„Ich wünschte, du hättest es nicht getan. Tut mir Leid, Felix. Ich muss gehen.“ Er erhob sich und verließ das Zimmer. Er umarmte mich nicht, wie sonst immer zum Abschied, sondern schenkte mir nur einen angewiderten Blick.
Kaum dass die Tür ins Schloss fiel, wusste ich, dass ich ihn damit von mir gestoßen hatte. Er konnte mit mir nicht mehr befreundet sein, weil ich Männer liebte.
Mein Körper zitterte. Ich hatte meinen besten Freund verloren. Wie sollte ich jemals mit jemanden darüber reden können, wenn nicht einmal er mich akzeptierte, wie ich war? Dann würden mich doch auch meine Eltern verfluchen, oder? Ich…
Ich hätte einfach schweigen sollen. Es weiter verstecken und in mir herumtragen. Warum verstand er mich nicht? Wieso machte es ihm so viel aus? Ich liebte ihn nicht. Nein, das könnte ich gar nicht. Er war mein bester Freund. Wir hatten alles zusammen unternommen. Ja, wir hatten die Schwelle schon längst überschritten, wo eine Beziehung hätte entstehen können. Er war stattdessen zu meinem engsten Freund geworden.
Ja, er war es gewesen. Denn so, wie er dieses Zimmer verlassen hatte, habe ich mich jetzt für ihn zu einem hassenswerten Wesen verwandelt, das kein Teil seines Lebens mehr sein sollte. Und so liefen die ersten Tränen langsam über meine Wangen. Sie nahmen dabei das Glück mit und gruben schmerzhafte Gräben in mein Herz, die nach und nach alles verschlangen, was für mich wichtig war.
„Verpiss dich, Schwuchtel!“, begrüßte man mich, kaum dass ich am nächsten Tag in meine Klasse trat. Kurz suchte mein Blick Robert und fand ihn. Er saß nicht mehr auf seinen gewohnten Platz, der neben mir war, sondern hatte sich zu einem anderen Jungen gesetzt. Langsam bohrte sich ein Dolch bei diesem Anblick in mein Herz und drehte sich schmerzhaft um seine eigene Achse. Ich hatte solch ein Verhalten von ihm nicht erwartet. Da hatte ich mich wohl geirrt.
Ruhig ging ich zu meinem Platz. Mein Bein stieß grob gegen etwas und brachte mich zum Stolpern, doch ich konnte mich an dem nahe gelegenen Tisch abfangen und so einen Sturz verhindern. Dennoch lachte die ganze Klasse über mich. Zumindest die männliche Partei. Die Mädchen hielten sich aus der Streiterei heraus, weshalb ich froh war, dass ich mich an dem Pult einer Klassenkameradin festgehalten hatte, sonst wäre bestimmt mehr passiert.
Man bewarf mich mit Stiften und Papierkugeln. „Hast du nicht gehört? Du sollst dich verpissen! Niemand will eine Schwuchtel wie dich hier haben!“
Es war mir egal, wer das rief. Ich wünschte mir, dass sie nur damit aufhörten, doch es geschah nicht, denn selbst als ich an meinem Platz angekommen war, attackierte man mich weiter mit den unterschiedlichsten Sachen.
Verzweifelt rollte ich mich schutzsuchend auf meinen Tisch zusammen. Ein Ruck ging durch meinen Körper und ich krallte mich reflexartig an der hölzernen Platte fest. Krachend fiel mein Stuhl zu Boden und ich sah geschockt auf ihn. Wer hat das getan? Warum? Wollten sie mich verletzten? Wieso? Sie waren doch meine Freunde.
Kaum dass ich mich bückte, um ihn aufzuheben, griff man nach meinem Federmäppchen, um es hin und her zu werfen, bis es sein Ziel im Mülleimer gefunden hatte. Nur ein kurzer Aufruf verließ meine Lippen, aber ich erkannte sofort, dass jeglicher Protest sinnlos war.
„Da gehörst du auch hin“, knurrte man mich an, als ich es mir seufzend zurückholte. Ich hatte damit gerechnet, dass es schlimm werden würde, doch nicht mit so viel Hass.
Ich kehrte auf meinen Platz zurück und im nächsten Moment betrat der Lehrer den Raum. Prüfend und mit einem skeptischen Blick sah er in die Klasse, doch dann folgte nur ein kurzes Kopfschütteln und er startete den Unterricht.
Ich hätte es ihm sagen können, aber ich wollte keine Schwäche zeigen. Irgendwie würde ich das Alles schon überleben. Sie würden sich ja hoffentlich irgendwann damit abfinden und selbst einsehen, wie sinnlos ihre ganze Hasstirade war. Diese Hoffnung vergrub ich tief in mein Herz und klammerte mich an ihre Erfüllung.
Doch ich hatte mich geirrt. Erneut…